Versicherungskosten nach dem Immobilienkauf: Welche Versicherungen Käufer einplanen sollten

Der Kauf einer Immobilie ist für viele Menschen eine der größten Investitionen ihres Lebens. Neben dem Kaufpreis und den Finanzierungskosten sollten Immobilienkäufer jedoch auch die laufenden Versicherungskosten einkalkulieren. Viele dieser Versicherungen sind nicht nur empfehlenswert, sondern in bestimmten Fällen sogar verpflichtend. Ein unzureichender Versicherungsschutz kann zu hohen finanziellen Verlusten führen, wenn beispielsweise Schäden am Gebäude entstehen oder Haftungsfragen auftreten. Dieser Ratgeber erklärt, welche Versicherungen für Immobilienkäufer essenziell sind, mit welchen Kosten sie rechnen müssen und wie sich diese Ausgaben durch clevere Entscheidungen reduzieren lassen.

Kaufnebenkosten - Versicherungskosten beim Immobilienkauf

Inhaltsverzeichnis

Welche Versicherungen sind nach dem Immobilienkauf wichtig?
Wie hoch sind die Kosten für Immobilienversicherungen?
Welche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?
Was deckt die Gebäudeversicherung ab?
Welche Zusatzversicherungen können sinnvoll sein?
Wie kann man Versicherungskosten senken?
Sind Versicherungskosten steuerlich absetzbar?
Fazit: Warum sollten Käufer Versicherungskosten in ihre Planung einbeziehen?

Welche Versicherungen sind nach dem Immobilienkauf wichtig?

Beim Kauf einer Immobilie werden verschiedene Versicherungen relevant, die entweder das Gebäude selbst oder die darin befindlichen Werte schützen. Eine der wichtigsten Policen ist die Gebäudeversicherung, die Eigentümer vor Schäden durch Feuer, Sturm oder Leitungswasser bewahrt. Ohne eine solche Absicherung können die finanziellen Folgen im Schadensfall existenzbedrohend sein.

Die Hausratversicherung ergänzt diesen Schutz, indem sie Schäden an Möbeln und persönlichen Gegenständen abdeckt. Viele Käufer verwechseln diese mit der Gebäudeversicherung, doch beide sind unabhängig voneinander und erfüllen unterschiedliche Zwecke.

Eine Wohngebäudeversicherung ist ebenfalls essenziell, unterscheidet sich jedoch von einer einfachen Gebäudeversicherung dadurch, dass sie meist umfassendere Leistungen bietet. Insbesondere in Regionen mit erhöhtem Hochwasser- oder Erdbebenrisiko kann eine Elementarschadenversicherung sinnvoll sein, da sie Schäden durch Naturkatastrophen abdeckt.

Wer eine Immobilie vermietet oder ein Mehrfamilienhaus besitzt, sollte zudem über eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung nachdenken. Diese springt ein, wenn Dritte durch Gefahren auf dem Grundstück geschädigt werden.

Bei Neubauten oder umfangreichen Sanierungen spielt die Bauleistungsversicherung eine Rolle. Sie schützt vor finanziellen Verlusten durch Schäden während der Bauphase, etwa durch Unwetter oder Vandalismus.

Ergänzend kann eine Rechtsschutzversicherung für Eigentümer hilfreich sein, insbesondere wenn es zu Streitigkeiten mit Mietern oder Nachbarn kommt.

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Wie hoch sind die Kosten für Immobilienversicherungen?

Die Kosten für Versicherungen hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Größe und Lage der Immobilie, das Baujahr und das individuelle Risiko. Die jährlichen Ausgaben für eine Gebäudeversicherung bewegen sich in der Regel zwischen 200 und 800 Euro, je nach Deckungsumfang und Region.

Die Hausratversicherung kostet oft zwischen 50 und 300 Euro pro Jahr, abhängig vom Versicherungswert und der Ausstattung der Immobilie. Spezielle Policen wie die Elementarschadenversicherung können zusätzliche Kosten von 50 bis 300 Euro jährlich verursachen. Eine Rechtsschutzversicherung für Eigentümer schlägt meist mit 150 bis 400 Euro zu Buche.

Um eine genauere Vorstellung zu erhalten, lohnt sich ein Blick auf Beispielkalkulationen: Eine 120 Quadratmeter große Eigentumswohnung in einer Stadt kann mit Versicherungskosten von rund 500 Euro pro Jahr rechnen, während ein freistehendes Einfamilienhaus auf dem Land je nach Standort und Risiko zwischen 600 und 1.200 Euro kosten kann.

Besonders wertvolle Immobilien oder Objekte mit besonderen Risiken – etwa Fachwerkhäuser oder Gebäude in Hochwassergebieten – haben oft höhere Prämien.

Welche Versicherungen sind gesetzlich vorgeschrieben?

Während einige Versicherungen freiwillig sind, gibt es auch solche, die gesetzlich oder durch Banken vorgeschrieben werden. Eine Wohngebäudeversicherung ist in vielen Fällen Bedingung für eine Immobilienfinanzierung. Banken verlangen oft den Nachweis dieser Versicherung, um sicherzustellen, dass das Gebäude im Schadensfall nicht an Wert verliert. Vermieter sind zudem verpflichtet, eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung abzuschließen, wenn Dritte das Gebäude nutzen. Diese schützt vor Schadensersatzansprüchen, falls beispielsweise ein Passant auf einem vereisten Gehweg vor dem Haus stürzt.

Darüber hinaus können Banken eine Restschuldversicherung oder Kreditausfallversicherung fordern, um sich gegen Zahlungsausfälle des Kreditnehmers abzusichern. Diese Policen sind zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden aber häufig als Bedingung für die Kreditvergabe gestellt.

Was deckt die Gebäudeversicherung ab?

Die Gebäudeversicherung ist eine der wichtigsten Absicherungen für Immobilienkäufer. Sie schützt das Gebäude gegen Schäden durch Feuer, Sturm, Hagel, Blitzschlag und Leitungswasser. Besonders wichtig ist der Schutz gegen Brandschäden, da diese oft zu Totalschäden führen können. Ebenso sind Sturmschäden ab Windstärke 8 und Leitungswasserschäden durch defekte Rohre abgedeckt.

Nicht automatisch enthalten sind Schäden durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutsche oder Erdbeben. Hier greift die Elementarschadenversicherung, die als Zusatzbaustein zur Gebäudeversicherung abgeschlossen werden kann. Die Höhe der Versicherungsprämie richtet sich nach der Region und dem individuellen Risiko. Gebäude in Hochwassergebieten haben beispielsweise höhere Beiträge als solche in risikoarmen Zonen.

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Welche Zusatzversicherungen können sinnvoll sein?

Neben den Standardversicherungen gibt es eine Reihe von Zusatzversicherungen, die sich je nach Immobilientyp und Nutzung lohnen können. Eine Photovoltaik-Versicherung ist für Eigentümer von Solarstromanlagen empfehlenswert, da sie Schäden durch Sturm, Diebstahl oder technische Defekte abdeckt. Wer große Fensterfronten oder Wintergärten besitzt, kann eine Glasversicherung in Betracht ziehen, um teure Reparaturen im Schadensfall zu vermeiden.

Für Vermieter ist eine Ertragsausfallversicherung eine sinnvolle Ergänzung. Sie ersetzt Mietausfälle, wenn das Gebäude durch einen versicherten Schaden vorübergehend unbewohnbar wird. Eigentümergemeinschaften profitieren häufig von einer Wohnungseigentümergemeinschafts-Versicherung, die Schäden am Gemeinschaftseigentum absichert.

Wie kann man Versicherungskosten senken?

Die Höhe der Versicherungskosten lässt sich durch einige gezielte Maßnahmen reduzieren. Ein Vergleich von Tarifen und Anbietern kann große Einsparungen bringen, insbesondere wenn veraltete oder teure Verträge durch neue Policen ersetzt werden. Viele Versicherer bieten Rabatte, wenn verschiedene Versicherungen wie Hausrat- und Gebäudeversicherungbeim selben Anbieter gebündelt werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Senkung der Prämien ist die Anpassung der Selbstbeteiligung. Wer bereit ist, im Schadensfall einen höheren Eigenanteil zu tragen, kann die laufenden Beiträge deutlich senken. Zudem lohnt sich die Investition in Sicherheitstechnik, wie Alarmanlagen oder Rauchmelder, da diese oft mit günstigeren Tarifen belohnt wird.

Sind Versicherungskosten steuerlich absetzbar?

Nicht alle Versicherungskosten lassen sich steuerlich geltend machen, aber insbesondere für Vermieter gibt es Möglichkeiten zur steuerlichen Absetzung. Die Gebäudeversicherung und Haftpflichtversicherung können als Werbungskosten in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Selbstnutzer können hingegen nur bestimmte Versicherungen, etwa eine Rechtsschutzversicherung, in begrenztem Umfang absetzen. Wichtig ist, dass alle Zahlungen durch Belege und Policen nachgewiesen werden können.

Fazit: Warum sollten Käufer Versicherungskosten in ihre Planung einbeziehen?

Die Versicherungskosten sollten bei der Finanzierungsplanung einer Immobilie nicht unterschätzt werden. Neben den obligatorischen Versicherungen wie der Gebäudeversicherung gibt es eine Reihe sinnvoller Zusatzpolicen, die vor finanziellen Risiken schützen. Wer frühzeitig Angebote vergleicht und auf sinnvolle Einsparmaßnahmen setzt, kann seine laufenden Kosten erheblich reduzieren. Daher lohnt es sich, bereits vor dem Kauf eine Versicherungskalkulation vorzunehmen und verschiedene Anbieter zu prüfen. Wer gut informiert ist, trifft die besten Entscheidungen für den langfristigen Schutz seiner Immobilie.

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