Die Grunderwerbsteuer ist eine Pflichtabgabe, die bei jedem Immobilienkauf oder Grundstückserwerb in Deutschland erhoben wird. Sie ist eine einmalige Steuer, die auf den Kaufpreis der Immobilie berechnet wird. In Sachsen-Anhalt beträgt der aktuelle Grunderwerbsteuersatz 5,0 %. Für Immobilienkäufer ist es wichtig, diese Kosten frühzeitig in ihre Budgetplanung einzubeziehen, da die Grunderwerbsteuer einen wesentlichen Teil der Nebenkosten beim Immobilienkauf ausmacht. Sobald der notariell beurkundete Kaufvertrag unterzeichnet ist, wird die Grunderwerbsteuer fällig, und sie muss beglichen werden, bevor der Käufer als Eigentümer im Grundbuch eingetragen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
n Sachsen-Anhalt liegt der Grunderwerbsteuersatz bei 5,0 %, was im Vergleich zu den Spitzensteuersätzen anderer Bundesländer wie Brandenburg (6,5 %) oder Nordrhein-Westfalen (6,5 %) moderat ist. Trotz des höheren Steuersatzes im Vergleich zu einigen anderen Regionen Deutschlands ist Sachsen-Anhalt durch vergleichsweise günstige Immobilienpreise immer noch eine attraktive Option für Immobilienkäufer. Ein weiterer Vorteil ist, dass es in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu vielen Ballungsräumen weniger Wettbewerb um Immobilien gibt, was den Kaufprozess erleichtern kann.
Ein wichtiger Punkt für Immobilienkäufer in Sachsen-Anhalt ist, dass die Grunderwerbsteuer auf den Gesamtkaufpreis der Immobilie oder des Grundstücks berechnet wird. Das schließt sowohl den Grund als auch das Gebäude ein. Käufer sollten sich bewusst sein, dass der Kaufpreis inklusive der Grunderwerbsteuer kalkuliert werden muss, um unerwartete finanzielle Belastungen zu vermeiden.
Um die genaue Höhe der Grunderwerbsteuer in Sachsen-Anhalt zu berechnen, ist unser einfacher Rechner sehr hilfreich. Die Berechnung erfolgt nach einer festen Formel:
Höhe der Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer in Sachsen-Anhalt wird, wie in ganz Deutschland, auf Grundlage des Grunderwerbsteuergesetz (GrEStG) erhoben. Dieses Gesetz legt fest, dass die Steuer auf den Kaufpreis einer Immobilie oder eines Grundstücks anfällt, sobald der Kaufvertrag notariell beglaubigt ist.
In Sachsen-Anhalt wurde der Grunderwerbsteuersatz 2010 von 3,5 % auf 4,5 % und später im Jahr 2012 auf den aktuellen Satz von 5,0 % erhöht. Diese Anpassungen wurden vorgenommen, um die Einnahmen des Landes zu steigern und zusätzliche Mittel für Infrastruktur- und Sozialprojekte zu generieren. Obwohl keine weiteren kurzfristigen Änderungen des Steuersatzes angekündigt sind, sollten Immobilienkäufer stets über mögliche politische Entwicklungen informiert bleiben, da zukünftige Steuererhöhungen nicht ausgeschlossen werden können.
Ein Vergleich der Grunderwerbsteuersätze zwischen den Bundesländern zeigt deutliche Unterschiede. Während Sachsen-Anhalt mit 5,0 % im mittleren Bereich liegt, gibt es sowohl günstigere als auch teurere Bundesländer. Hier ein Überblick über die Steuersätze in den Bundesländern:
In Sachsen-Anhalt ist der Grunderwerbsteuersatz moderat, und obwohl er höher ist als in Bayern, bietet das Bundesland durch niedrigere Immobilienpreise und geringere Konkurrenz dennoch attraktive Bedingungen für Käufer.
Tipp 1: Lage der Immobilie
Die Höhe der Grunderwerbsteuer unterscheidet sich stark zwischen den Bundesländern. Wenn Sie flexibel in der Wahl Ihres Immobilienstandorts sind, kann es sich lohnen, in einem Bundesland mit einem niedrigeren Steuersatz zu kaufen. Zum Beispiel beträgt die Steuer in Bayern nur 3,5 %, während sie in Thüringen 6,5 % ausmacht.
Tipp 2: Trennung von Grundstück und Neubau
Wenn Sie ein Grundstück kaufen und darauf später ein Haus bauen möchten, sollten Sie den Grundstückskauf und den Bauvertrag getrennt voneinander und zeitlich versetzt abschließen. So fällt die Grunderwerbsteuer nur auf das Grundstück an und nicht auf den gesamten Neubau.
Tipp 3: Aufteilung beweglicher Gegenstände
Einbauküchen, Saunen oder Gartenhäuser zählen nicht zum Grundvermögen. Sie können daher im Kaufvertrag separat aufgeführt und vom Gesamtkaufpreis abgezogen werden. Dadurch verringert sich die Bemessungsgrundlage der Grunderwerbsteuer.
Tipp 4: Grunderwerbsteuer als Betriebsausgabe
Falls Sie die Immobilie gewerblich nutzen, können Sie die Grunderwerbsteuer in Ihrer Einkommensteuererklärung als Betriebsausgabe geltend machen. Dies gilt jedoch nur, wenn die Immobilie nicht privat genutzt wird.
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Es gibt einige Fälle, in denen keine Grunderwerbsteuer gezahlt werden muss. Diese Ausnahmen betreffen vor allem Übertragungen innerhalb der Familie oder unter besonderen Bedingungen:
Verkäufe zwischen Ehepartnern:
Bei Verkäufen oder Übertragungen von Immobilien zwischen Ehegatten fällt keine Grunderwerbsteuer an. Dies gilt auch für eingetragene Lebenspartnerschaften, wodurch finanzielle Belastungen innerhalb der Familie vermieden werden.
Verkäufe zwischen Verwandten ersten Grades:
Verkäufe zwischen Eltern, Kindern oder Großeltern sind ebenfalls von der Grunderwerbsteuer befreit. Diese Regelung zielt darauf ab, den Vermögensübergang innerhalb der Familie zu erleichtern und zu fördern.
Kaufpreis unter 2.500 Euro:
Für Grundstücks- oder Immobilienkäufe, deren Kaufpreis unter 2.500 Euro liegt, wird keine Grunderwerbsteuer erhoben. Diese Ausnahme betrifft jedoch nur sehr geringe Beträge und hat in der Praxis oft nur eine geringe Bedeutung.
Schenkungen und Erbschaften:
Bei der Übertragung von Immobilien im Rahmen von Schenkungen oder Erbschaften entfällt die Grunderwerbsteuer. Allerdings können hier Schenkungs- oder Erbschaftssteuern anfallen, je nach dem Wert der Immobilie und dem Verwandtschaftsgrad zwischen Schenker und Beschenktem.
In diesen Fällen entfällt die Grunderwerbsteuer, es können jedoch Schenkungs- oder Erbschaftssteuern anfallen.
Die Grunderwerbsteuer in Sachsen-Anhalt beträgt 5,0 % und ist ein wesentlicher Kostenpunkt beim Immobilienkauf. Obwohl der Steuersatz im Vergleich zu anderen Bundesländern moderat ist, sollten Käufer diese Kosten unbedingt in ihre Finanzplanung einbeziehen. Mit einem Grunderwerbsteuer-Rechner können die Kosten einfach und schnell berechnet werden.
Käufer haben in Sachsen-Anhalt außerdem die Möglichkeit, durch geschickte Vertragsgestaltung, wie das gesonderte Ausweisen von beweglichem Inventar, Steuern zu sparen. Für eine umfassende Planung und die bestmögliche Nutzung von Steuervorteilen ist es empfehlenswert, rechtlichen Rat von Experten einzuholen.
Insgesamt bleibt Sachsen-Anhalt ein attraktives Bundesland für Immobilienkäufer, nicht nur wegen des vergleichsweise moderaten Steuersatzes, sondern auch aufgrund der bezahlbaren Immobilienpreise und der stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
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Die Grunderwerbsteuer wird fällig, sobald der Kaufvertrag notariell beurkundet wurde. Das Finanzamt stellt daraufhin einen Steuerbescheid aus, der innerhalb eines Monats bezahlt werden muss.
Der Steuersatz für die Grunderwerbsteuer in Sachsen-Anhalt liegt bei 5,0 % des Kaufpreises der Immobilie.
Der Käufer zahlt die Grunderwerbsteuer, da sie zu den Kaufnebenkosten gehört, die im Zuge eines Immobilienerwerbs anfallen.
Ja, viele Banken bieten die Möglichkeit, die Grunderwerbsteuer als Teil der Finanzierung mit in das Darlehen aufzunehmen. Käufer sollten sich jedoch bewusst sein, dass dies die monatlichen Raten und die Gesamtkosten der Finanzierung erhöht.
Falls die Grunderwerbsteuer nicht bezahlt wird, kann der Käufer nicht im Grundbuch eingetragen werden, und das Eigentum an der Immobilie wird nicht offiziell übertragen. Das Finanzamt kann zudem Zwangsmaßnahmen ergreifen, um die Steuer einzutreiben.
Disclaimer
Unser Ratgeber bietet Ihnen sorgfältig recherchierte Informationen, die jedoch unverbindlich sind und keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die bereitgestellten Inhalte dienen als allgemeine Orientierung und ersetzen keine individuelle Rechts-, Steuer- oder Finanzberatung. Für verlässliche Auskünfte in diesen Bereichen empfehlen wir, sich an einen Anwalt, Steuerberater oder Finanzberater zu wenden.
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